Von der Selbstausbeutung in die Altersarmut – Künstler suchen Perspektiven
Der Rat der Künste und der VdDK 1844 laden gemeinsam mit dem Landesbüro für bildende Kunst zur Tagung am 9. Februar 2019, 9.30 bis 16.30 im Stadtmuseum Düsseldorf ein:
Altersarmut wird zunehmend zum Gegenstand der öffentlichen Diskussion und betrifft fast alle gesellschaftlichen Schichten. Dabei sind gerade KünstlerInnen an dieser späten Form des Präkariats exponiert. Existierende Förderprogramme in der Bildenden Kunst konzentrieren sich meistens auf den Karriereanfang; strukturelle Maßnahmen für ältere Produzent*innen, die nicht am Kunstmarkt teilnehmen, sind nicht vorgesehen. Die AG “Altersarmut / Soziales” des Rats der Künste will auf das Phänomen aufmerksam machen und den Dialog mit der Politik initiieren. Die Tagung kombiniert Vorträge von Fachleuten wie Professor Christoph Butterwegge und Hanne Schweitzer, Diskussionsrunden mit Betroffenen und Politiker*innen sowie Workshops zur Etablierung langfristiger Strategien zur Bekämpfung von Altersarmut. Die Teilnahme ist kostenfrei. Um Anmeldung unter info@rat-der-kuenste.de wird gebeten.
Programm:
9.30: Begrüßung
Dr. Susanne Anna (Direktorin Stadtmuseum Düsseldorf)
Marianne Schirge (Leitung Kulturamt Düsseldorf)
Corina Gertz (Rat der Künste, VdDK 1844)
10-10.45 „Armut in einem reichen Land“
Prof. Dr. Christoph Butterwegge (Universität zu Köln)
10.45-11.30 „Über die Lage der Künstler*innen im Alter“
Hanne Schweitzer (Büro gegen Altersdiskriminierung)
11.30-13 „Heute jung, morgen arm – Perspektive der deutschen Kunstszene“
Podiumsdiskussion mit
Andreas Bialas MdL (Ausschuss für Kultur und Medien Landtag NRW),
Anita Frei-Krämer (Beiratsmitglied der KSK im Bereich Bildende Künste),
Karl-Heinz Müller (Künstler),
Katharina Schultz (Kunststudentin),
Dr. Alexander Fils (kulturpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf)
Moderation: Dr. Emmanuel Mir (Landesbüro für Bildende Kunst)
13-14 Mittagspause
14-16 Workshops:
Workshop 1: Alternative Finanzierungen, Prof. Dr. Dr. Dr. hc Radermacher (Forschungsinstitut für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung)
Die Lösung eines so großen gesellschaftlichen Problems wie der Altersarmut kann kaum individuell erfolgen. Langfristig angelegte Strategien, die Künstler*innen aus der Armutsfalle helfen sollen, müssen finanziert werden. Der Workshop präsentiert alternative Wege der Altersvorsorge.
Workshop 2: Wir gründen eine Wohngenossenschaft, David Matthée (Stiftung Trias)
Ein Weg, der Isolation und Mittellosigkeit im Alter vorzubeugen, besteht in der Sicherung eines Wohn- und Arbeitsraums. Das Modell einer Wohngenossenschaft für Künstler*innen könnte ein erster Schritt in Richtung Autonomie und Schutz sein. Welche juristischen, finanziellen und organisatorischen Rahmenbedingungen dazugehören, wird in diesem Workshop erörtert.
Workshop 3: Öffentlichkeitsarbeit für Kunstinitiativen und Pressure Groups, Hanne Schweitzer (Büro gegen Altersdiskriminierung)
Die prekäre Lage einer alternden Künstlerschaft wird von der Gesellschaft im Allgemeinen und der Politik im Besonderen nicht wahrgenommen. Künstler*innen haben keine Lobby und können nicht auf ihre Probleme aufmerksam machen. In diesem Workshop werden Strategien und Methoden einer effektiven Öffentlichkeitsarbeit präsentiert.
16-16.30 Auswertung der Ergebnisse