Der Rat der Künste (RdK) ist die unabhängige und gewählte Interessenvertretung der Kulturschaffenden in Düsseldorf. Der Rat vertritt seine Interessen gegenüber der Landeshauptstadt Düsseldorf, dem Land NRW sowie dem Bund (weitere Informationen: https://rat-der-kuenste.de/).

Der RdK hat in seiner ersten Wahlperiode mit mehreren Akteur:innen der Düsseldorfer Kulturszene Gespräche geführt. Vordringliches Ziel war es, sich gegenseitig über kulturpolitische Grundhaltungen zu informieren und dabei auch kooperative Perspektiven zu entwickeln. Gesprächspartner:innen waren unter anderem Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, sein Vorgänger Thomas Geisel, der Beigeordnete und Kulturdezernent Hans-Georg Lohe, die Leiterin des Kulturamts Marianne Schirge sowie die Ratsfrauen und -herren Dr. Alexander Fils, Clara Gerlach, Manfred Neuenhaus, Marcus Münter und Harald Schwenk.

Darüber hinaus wurde der RdK um Auskunft zu seiner Arbeit gebeten, so u.a. von der Kulturpolitik in Köln und vom Kulturamt der Stadt Nürnberg. Mitglieder des RdK nahmen an Veranstaltungen des Landesbüro für Bildende Kunst NRW und der Hans-Böckler-Stiftung teil. Folgende Veranstaltungen wurden vom RdK organisiert: zwei Veranstaltungen zu Altersarmut unter Künstler:innen, Zoom-Veranstaltung zu Corona-Hilfen, Corona-Abfrage, drei Veranstaltungen zu Atelierbaugenossenschaften, Atelier-Bedarfsanalyse, Negativpreis Pferdeapfel (mit dem Ergebnis der Aufhebung der Altersgrenzen beim Frauenkulturpreis sowie bei den Förderpreisen der Landeshauptstadt Düsseldorf).

Um Prozesse anzustoßen, Impulse zu setzen bzw. Informationen zu erhalten, hat der RdK um folgende Stellungnahmen gebeten: bei Kulturdezernent Hans-Georg Lohe sowohl zum Atelierkonzept als auch zur Zukunft des Kulturbahnhofs Eller, bei der Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW Isabell Pfeiffer-Poensgen zur Corona-Situation. Darüber hinaus wurden zahlreiche Pressegespräche geführt, die in der Regel in journalistischen Beiträgen zu Fragen der Kulturpolitik bzw. zur Arbeit des RdK mündeten.

Mitglieder des RdK wurden in folgende Jurys bzw. Gremien berufen: Wettbewerb Blaugrüner Ring der Stadt Düsseldorf, Planwerk D des Stadtplanungsamtes Düsseldorf, Wettbewerb Metro-Campus, Sitz im Atelierbeirat des Kulturamts, Sitz im Kulturausschuss des Stadtrats, Förderrichtlinien KEP, Diskussion um Kaufhof, Planwerkstatt 378, Kulturamt Erarbeitung Förderrichtlinien.

Die Arbeit der Interessenvertretung schlug sich unter anderem in der Aufnahme folgender vom RdK erhobenen Forderungen nieder: Sitz des RdK im Kulturausschuss, Schaffung von 50 neuen Ateliers sowie Vergabe von zinslosen Darlehen bis 7.000 EUR für private Kunstankäufe (Kunstkoop).

Die einzelnen Arbeitsgruppen des RdK widmeten sich darüber hinaus noch folgenden Einzelprojekten (für weitere Informationen: https://rat-der-kuenste.de/arbeitsgruppen/):

AG Soziales

  • Tagung „Von der Selbstausbeutung in die Altersarmut – Künstler:innen suchen Perspektiven“, inkl. Workshops, 2019,
  • Vergabe eines neuen Negativ-Preises “Pferdeapfel“ an Institution, die ältere Künstler:innen in Ausschreibungen diskriminiert,
  • Workshop „Wir gründen eine Künstlergenossenschaft“ zusammen mit Verein der Düsseldorfer Künstler:innen (VdDK),
  • Tagung „Wohn- und Arbeitsraum für Künstler:innen“ mit Best-Practice-Beispielen aus verschiedenen Kommunen,
  • zwei Online-Umfragen zur Situation von Künstler:innen, mit deren Auswertung Orientierungshilfe für Verwaltung und Politik gegeben wird; dazu Online-Webinare „Abrechnung von unterschiedlichen Hilfen im Rahmen der Corona-Krise“ und „Abrechnung der Soforthilfe und Kombinierbarkeit von Hilfen“ als Angebot für Künstler:innen;

AG Freie Szene

  • Konferenz der Freien Szene, über 250 Teilnehmende; erfragte Feedback zu Anliegen, Wünschen, Kritikpunkten, anschließend Veröffentlichung eines Forderungspapier mit sieben Kernpunkten
  • Beteiligung an Open-Space-Veranstaltung (siehe weiter unten),
  • Beteiligung an den Gesprächen mit früherem OB Geisel und Kulturdezernent Lohe zu Sofortmaßnahmen für die Freie Szene und Privattheater im Rahmen der Corona-Krise; Anregung für Soforthilfen zur Ergänzung der staatlichen Hilfsprogramme,
  • auf Initiative der AG und des RdK beschließt Stadtrat die Zusammenlegung und vereinfachte Abrechnung der Zuschüsse 2020/21 an die seitens Stadt geförderten Gruppen und Institutionen;

AG KulturPlus

  • eine „Kulturförderabgabe“ wird bereits in mehr als 20 Städten eingesetzt,
  • Idee von „KulturPlus“ für Düsseldorf als neuartiges, genreübergreifendes Programm zur Entwicklung von Kunst- und Kulturkonzepten sowie Förderung Düsseldorfer Künstler:innen in Kooperation mit Kulturinstitutionen der Stadt, finanziert durch eine touristische Abgabe,
  • Zahlreiche, intensive Gespräche mit Protagonist:innen in Verwaltung, Politik, Unternehmerschaft;

AG Kulturelle Bildung / Teilhabe

  • Positionspapier und Tagung „Open Space: Kulturelle Bildung in Düsseldorf 2030“, u.a. gemeinsam mit dem Kulturamt, dem Schulverwaltungsamt, dem Bildungsbüro, dem Verein der Düsseldorfer Künstler (VdDK), dem Theatermuseum und dem zakk veranstaltet; die geplante Rückkopplungstagung fiel 2020 aufgrund der Pandemie aus, soll aber nachgeholt werden;

Fazit/Ausblick

Die Konstituierung eines RdK hat sich sehr positiv auf die Kulturszene ausgewirkt. Mehr und mehr wurde dadurch ein partnerschaftliches Verständnis von der Zusammenarbeit zwischen Kunstszene, Kulturinstitutionen, Verwaltung und Politik etabliert. Unsere Vorschläge und Anregungen werden in Verwaltung und Politik positiv angenommen. Bestimmte Inhalte des Koalitionspapiers von CDU und Bündnis90/Die Grünen sind durchaus auf Impulse des RdK zurückzuführen. Darüber hinaus wird der RdK durch zahlreiche Medienberichte inzwischen immer deutlicher auch in der Stadtgesellschaft wahrgenommen.

Mit freundlichen Grüßen,
Corina Gertz und Stefan Schweizer
für den Rat der Künste Düsseldorf