Vor einigen Tagen sahen sich Bettina Masuch, Intendantin des Tanzhauses NRW, Kathrin Tiedemann, künstlerische Leiterin des Forum Freies Theater sowie Wilfried Schulz, Intendant des Düsseldorfer Schauspielhaus veranlasst, ihre Unterstützung der „Initiative GG 5.3 Weltoffenheit“ in der Rheinischen Post zu verteidigen. Die „Initiative GG 5.3 Weltoffenheit“ reagierte auf eine Resolution des Deutschen Bundestages aus dem Jahr 2019, die sich gegen die als israelfeindlich geltende Boykottbewegung „Boycott, Divestment and Sanctions“ (BDS) wandte. Von den Zielen und Methoden des BDS distanzieren sich sowohl die Initiative als auch Tiedemann, Masuch und Schulz in ihrem Artikel.
Aus Sicht vieler Kulturschaffender und der Initiatoren von „GG 5.3 Weltoffenheit“ bedroht die Resolution des Deutschen Bundestages jedoch in ihrer weitreichenden Stigmatisierung die Meinungsfreiheit sowie einen unvoreingenommenen künstlerischen und wissenschafftlichen Austausch. Nicht zuletzt Einladungen an und Kooperationen mit afrikanischen und arabischen Künstler*innen und Wissenschafftler*innen werden durch die
Resolution des Deutschen Bundestags schwierig oder gar unmöglich gemacht. Selbst die Kooperation mit israelischen Künstler*innen und Wissenschafftler*innen wird dadurch empfindlich gestört.
Der Rat der Künste Düsseldorf solidarisiert sich mit der Stellungnahme von Bettina Masuch, Kathrin Tiedemann sowie Wilfried Schulz und unterstützt ihre Perspektive: „Wir beharren darauf, dass die Bühne kein Ort politischer Propaganda und Werbung ist, sehr wohl aber ein Ort, der in Kunst und Diskurs kontroverse Gedanken und Weltsichten ausstellen kann.“
Für den Rat der Künste Düsseldorf
Corina Gertz & Stefan Schweizer