Dienstag, den 2. Juli 2019 um 11.00 Uhr – Schloss Benrath, Ostflügel

Der Rat der Künste Düsseldorf wurde im April 2018 nach Berliner Vorbild von den Kulturschaffenden Düsseldorfs im Plenarsaal des Rathauses Düsseldorf gewählt.
Der Rat der Künste vertritt die Interessen Kulturschaffender gegenüber der Stadt, dem Land NRW, dem Bund und soll bei kulturpolitischen Entscheidungen beraten, Kulturentwicklung begleiten und Impulse für Planungen geben.

Er will Kultur sichtbar machen und eine Lobby für sie schaffen. Kunst als Inbegriff menschlicher Lebensäußerung ist die anregende und reflektierende Kraft für Stadt und Gesellschaft unverzichtbar. Darüber hinaus sind Kunst und Kultur Standortfaktoren, die eine Stadt unverwechselbar machen und ihr Anziehungskraft verleihen.

Ein Jahr Rat der Künste Düsseldorf

Auf der Pressekonferenz resümiert der Rat der Künste Düsseldorf die bisherige Arbeit. Im Besonderen wird die Arbeit der AG Soziales als Schwerpunktthema vorgestellt.

Die AG Soziales setzt sich dafür ein, diese hochqualifizierten Menschen in ihrem Beruf als Künstler arbeiten zu lassen, ihre wirtschaftliche Existenzgrundlage, wo möglich, rechtzeitig zu stärken und ihre Wohn- und Ateliersituation zu sichern. Künstlerinnen und Künstler gehören trotz ihres hohen Bildungsniveaus und Ansehens in der Gesellschaft zu den Berufsgruppen mit den niedrigsten Einkommen.

In der Künstlersozialkasse können sich Künstler zwar seit 1983 günstig krankenversichern, jedoch bleibt bei der Rente zu oft zu wenig übrig. Die Alterseinkünfte betragen durchschnittlich nur die Hälfte dessen, was andere Arbeitnehmer erhalten.

Auch hier bemüht sich die AG Soziales die Situation der Künstler und Künstlerinnen zu verbessern, indem sie das Problem öffentlich macht, dazu Workshops und Diskussionsrunden mit Betroffenen, Politik und Fachleuten organisiert. Darüber hinaus setzt sich der Rat der Künste für altersunbegrenzte Fördermöglichkeiten ein, wie Stipendien, Preise, Residenzprogramme und Projektförderungen. Diese sind zu 90% altersbeschränkt, das zugelassene Durchschnittsalter liegt hier bei 35 Jahren.

Negativpreis gegen Altersdiskriminierung

Der Rat der Künste möchte zum Überdenken dieser Altersgrenzen anregen. Aus diesem Grund verleiht er nun erstmalig den Negativpreis, der sich gegen Altersdiskriminierung in künstlerischen Förderprogrammen richtet.

Der Preis hat die Form eines Pferdeapfels und bezieht sich auf das historische Pferdeapfelattentat gegen König Friedrich Wilhelm VI. auf der damaligen Düsseldorfer Kastanienallee (heute Königsallee) von 1848.

Hinter der Preisvergabe steht weniger die Absicht, Institutionen an den Pranger zu stellen, als vielmehr Altersgrenzen generell abzuschaffen, so wie es die Schweiz bereits praktiziert.

Auf der Pressekonferenz werden wir außerdem unsere weiteren Arbeitsgruppen, bisher Erreichtes sowie weitere Pläne erörtern.

Wir freuen uns sehr über Ihr Kommen und bitten um kurze Anmeldung.

Mit herzlichen Grüßen

Corina Gertz und Stefan Schweizer
Sprecher des Rates der Künste Düsseldorf