Rat der Künste (RdK)

Der Rat ist die unabhängige und gewählte Interessenvertretung der Künstler:innen und Kulturmacher:innen in Düsseldorf. Der Rat vertritt ihre Interessen gegenüber der Landeshauptstadt Düsseldorf, dem Land NRW sowie dem Bund (weitere Informationen: www.rat-der-kuenste.de).

Als Mitglieder des aktuellen Rats der Künste wurden bei der Vollversammlung am 4. Oktober 2021 gewählt: Claudia Ebert-Hesse, Sascha Förster, Corina Gertz, Robert Koall, Annette Krohn, Jochen Molck, Ellen Mülders, Annette Müller, Gianni Sarto, Hamed Shahi Mohganni, Kathrin Tiedemann und Bojan Vuletic. Als zusätzliche Mitglieder wurden Judith Eilers und Christoph Westermeier kooptiert. Die Ratsmitglieder haben Corina Gertz und Robert Koall als Spre- cher:innen gewählt. Robert Koall ist im Sommer 2023 vom Sprecheramt zurückgetreten, Sascha Förster wurde als neuer Sprecher gewählt. Der RdK trifft sich monatlich zum Austausch über aktuelle Themen und zur Planung von Projekten und Strategien. Die sieben AGs vertiefen die Arbeit des Rats hinsichtlich der spezifischen Themen der AGs.

Der RdK hat auch in seiner zweiten Wahlperiode mit den verschiedenen Akteur:innen der Düsseldorfer Kulturszene Gespräche geführt. Weiterhin war das Ziel, sich gegenseitig über kulturpolitische Grundhaltungen zu informieren und dabei auch kooperative Perspektiven zu entwickeln. Gesprächspartner:innen waren unter anderem Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, die Beigeordnete für Kultur und Integration Miriam Koch sowie ihr Vorgänger als Kulturdezernent, Hans-Georg Lohe, die neue Leiterin des Kulturamts Angélique Tracik sowie die Bürgermeister:innen Clara Gerlach, Josef Hinkel und Klaudia Zepuntke sowie die Ratsfrauen und -herren sowie die kulturpolitischen Sprecher:innen der Fraktionen.

Seit dem Sitzungsjahr 2021/22 hat der RdK einen festen Platz im Kulturausschuss (nicht stimmberechtigt). Für den Rat nimmt Jochen Molck an den Sitzungen teil und vertritt dort die Interessen der Künstler:innen.

Folgende Veranstaltungen wurden vom RdK (mit-)organisiert: „Wie kommt die Kultur durch den Winter?“, in Kooperation mit der Kulturpolitischen Gesellschaft NRW „Die neuen Ämter in der Kultur in Düsseldorf!“ und in Kooperation mit dem Kulturamt „Dialogforum Kultur: Gemeinsam Nachhaltigkeit gestalten“. An den Beteiligungsprozessen zum Opernneubau waren Mitglieder des RdK aktiv beteiligt. Zudem nehmen die Mitglieder des RdK regelmäßig als Publikum an Veranstaltungen zur Kulturpolitik und zur Soziokultur teil und bringen diese Impulse in die Arbeit des RdK ein.

Der RdK befindet sich im regelmäßigen Austausch mit der Beigeordneten für Kultur und Integration Miriam Koch sowie mit der Leiterin des Kulturamts, Angélique Tracik, und den Mitarbeiter:innen des Kulturamts in den Bereichen Kulturförderung und Kulturelle Bildung. In diesen Gesprächen vertritt der RdK die Interessen der Künstler:innen und bringt sich mitgestaltend in den Dialog über künftige Planungen ein. Immer wieder werden Mitglieder des RdK aus der Künstler:innenschaft auf einzelne Fragen und Probleme angesprochen, die er gerne an Kulturamt und -dezernat weiterleitet.

Hinsichtlich der fehlenden Räume für die gesamte Künstler:innenschaft setzte sich der RdK nicht nur dafür ein, dass das Thema mit Priorität behandelt wird, sondern entwickelte auch eigene Konzepte und vermittelte zwischen der Kulturverwaltung und Immobilienentwickler:innen.

Der RdK hat eigene Stellungnahmen u.a. zu Haushaltskürzungen der Freien Szene und zur Forderung eines Moratoriums beim Opernneubau verfasst.

Diese wurden von der Presse aufgegriffen. Darüber hinaus wurden zahlreiche Pressegespräche geführt, die in der Regel in journalistischen Beiträgen zu Fragen der Kulturpolitik bzw. zur Arbeit des RdK mündeten.

Arbeitsgruppen

Die einzelnen Arbeitsgruppen des RdK widmeten sich darüber hinaus noch folgenden Einzelprojekten.

AG Freie Szene

  • Finanzielles: Auseinandersetzung mit dem Haushaltsentwurf für das Jahr 2023 (aufgrund dort zunächst angesetzter Kürzungen für geförderte Kultureinrichtungen, Vereine und Festivals) über öffentlichen Protest und Gespräche mit Kulturverwaltung und -politiker:innen; erreicht: die Kürzungen wurden zurückgenommen
    • aktuell: im Entwurf für den Doppelhaushalt 2024/25 sind keine Kürzungen vorgesehen, aufgrund steigender Energiekosten, Auswirkungen der Inflation etc. kommt der Erhalt der Förderung dennoch einer Kürzung gleich; hier ist mit produktiven Auseinandersetzungen zu rechnen
  • Räume: der RdK hat sich und wird sich weiter für die Bewahrung und Schaffung neuer Räumlichkeiten für Düsseldorfer Künstler:innen einsetzen; absolut notwendig sind sowohl neue Proberäume als auch weitere Aufführungsorte

Austausch: Mitglieder des RdK haben sich am Tag der offenen Tür des Kulturamts beteiligt; dieser wurde aufgrund erhöhter Transparenz zwischen Verwaltung und Künstler:innen positiv aufgenommen

AG Kultur plus

  • Konzept: eine Abgabe auf Hotelübernachtungen, mit der kooperative lokale Kulturprojekte ermöglicht werden sollen
  • Stand: Das Konzept lag während der Corona-Pandemie auf Eis, danach wurde der, als vertraulich markierte, Gesprächsfaden mit dem Oberbürgermeister Dr. Keller wieder aufgenommen; bei der Haushaltsrede im Herbst 2022 berichtete OB Keller dem Stadtrat gegenüber von der Einführung einer „Bettensteuer“
    • dieses Modell hat mit dem Konzept des RdK nichts mehr zu tun und kommt vor allem nicht der Förderung kooperativer Kulturprojekte zugute

AG Kulturelle Bildung/Teilhabe

  • im November 2019 gemeinsam mit dem Kulturamt Veranstalter des Symposiums Kulturelle Bildung Vision Danach wiederholte Versuche, das dort Erarbeitete mit dem Kulturamt weiter zu verfolgen.
  • 01/23: Gespräch im Kulturamt zur Weiterarbeit der Verwaltung und des Beirats für kulturelle Bildung mit Rajiv Strauß (stellvertretender Leiter des Kulturamtes und dort zuständig für den Aufgabenbereich Kulturelle Bildung) und Frederike Möller (Mitglied im Kulturausschuss/Die Grünen und Vorsitzende im Beirat für Kulturelle Bildung der Stadt) zum neuen Konzept zur Zukunft der Kulturellen Bildung in Düsseldorf (Konzept zu diesem Zeitpunkt nicht öffentlich/ist noch nicht im Kulturausschuss verabschiedet worden, Stand: 29.08.23)
  • erreicht: Honorarerhöhung für freie Künstler:innen in der kulturellen Bildungsarbeit an Schulen
  • gefordert: bezahlte, verantwortliche Künstler:innen als Ansprech- und Koordinationspersonen für kulturelle Bildung an Schulen
  • in Planung: Stellungnahme zur nötigen Budgeterhöhung für Schulen (Doppelhaushalt 2024/25) zur Zahlung der Künstler:innenhonorare in der kulturellen Bildung an Schulen
  • in Arbeit: Sichtung und Anmahnung der Raumsituation für Gruppen der Freien Szene bei der Kulturpolitik/-verwaltung

AG Nachhaltigkeit & Diversität

  • in der zweiten Legislatur des RdK neu gegründet
  • Grundlage: Formulierung eines Wertepapiers, das von den Mitgliedern des RdK beschlossen wurde dabei festgelegt: Fokus liegt zunächst auf den Bereichen der ökologischen Nachhaltigkeit und Klimaneutralität
  • 03/23: zusammen mit dem Kulturamt Organisation und Durchführung des Dialogforums „Gemeinsam Nachhaltigkeit gestalten“ im FFT
  • in Planung: Etablierung eines „Runden Tischs Nachhaltigkeit“ zur weiteren Vernetzung von Düsseldorfer Akteur:innen und Institutionen

AG Opernneubau

  • in der zweiten Legislatur des RdK neu gegründet
  • Recherche: zum besseren Verständnis der komplexen Fragen eines neuen Opernhauses und der Vision einer „Oper für alle“ wurden diverse Gespräche mit Expert:innen des Musiktheaters und Vertreter:innen der im Stadtrat vertretenen Parteien geführt
  • Beteiligung: Mitglieder des RdK waren am Beteiligungsprozess zur „Oper der Zukunft“ beteiligt; die Gespräche und Ergebnisse waren jedoch ernüchternd
  • gefordert: im Vorfeld der Ratsentscheidung zum Standort und der weiteren Planung forderte der RdK in einer Pressemitteilung ein Moratorium (die Mitteilung kann auf der Webseite eingesehen werden), da wichtige Fragen noch unklar seien, vor allem bezüglich der Kosten und deren Finanzierung
  • der RdK ist nicht grundsätzlich gegen den Opern-Neubau, sondern sieht nach wie vor offene Fragen

AG Soziales

  • 2018–2022: Organisation von Informationsveranstaltungen zu Themen wie selbstorganisierte Wohn- und Arbeitsräume für Künstler:innen und Altersarmut
  • Austausch mit der IDR, der Eigentümerin des Reisholzer Hafens, über einen Ausbau des Areals für Künstler:innen-Ateliers
    • Ein Nutzungskonzept ist im Kulturamt in Arbeit, die Stadt wäre in diesem Areal Ankermieterin
  • erreicht: ein ehemaliges Geschäftsgebäude auf der Kölnerstraße mit 14 Einheiten wurde für zehn Jahre in Form eines Gebäude-Leihvertrags an eine Künstlervereinigung übergeben
  • in Planung: es entstehen 600 m² Fläche für Bildhauer:innen-Ateliers zum Wohnen und Arbeiten in einem Neubauprojekt im Stadtzentrum; abermals vermittelte der RdK wischen dem Investor und dem Kulturamt

AG Öffentlichkeit

  • in der zweiten Legislatur des RdK neu gegründet
  • Überführung der Webseite in ein datenschutzrechtlich unbedenkliches System
  • Neueinrichtung des Newsletters und Planung eines regelmäßigen Versands
  • Vorbereitung und Durchführung der Vollversammlung 2023

Fazit/Ausblick

Der RdK hat seine Position als Interessenvertretung der Düsseldorfer Künstler:innen und Kulturmacher:innen auch nach der personellen Neuaufstellung von Kulturdezernat und Kulturverwaltung beweisen können. Allerdings zeigen sich durchaus Schwierigkeiten aufgrund der fehlenden finanziellen Ausstattung des komplett ehrenamtlich arbeitenden RdK. Der RdK sucht hierfür nach Lösungen.
Die Gespräche mit der Künstler:innenschaft in der Vollversammlung im September 2023 werden das Programm des aktuellen RdK im letzten Jahr seiner Legislatur vorgeben. Darüber hinaus ist das Ziel, die aktuellen Belange der Künstler:innenschaft deutlich zu positionieren und für deren Aufnahme in die Parteiprogramme für die Ratswahl 2025 zu sorgen. Des Weiteren wird auf die zeitnahe Umsetzung bereits angeschobener Projekte mit der Kulturverwaltung geachtet.

Mit freundlichen Grüßen

Corina Gertz und Sascha Förster für den Rat der Künste